Periorale Dermatitis

Die periorale oder auch rosaceaartige Dermatitis (PRD) ist ebenso unter den Namen „Stewardessen-Krankheit„, „Mannequin-Erkrankung“ oder Mundrose bekannt. Häufig tritt sie bei jungen, sehr gepflegten Frauen (Alter meist zwischen 20 und 40) in eher anspruchsvollen beruflichen Positionen auf, die unter hoher Dauerstressbelastung in Beruf und Privatleben leiden. Genaue Zahlen über die Häufigkeit gibt es leider nicht.

Die Symptome der perioralen Dermatitis sind Rötungen, Unreinheiten, Pickel oder Knötchen im Raum um den Mund („perioral“). Zusätzlich können diese Symptome aber auch an anderen Stellen des Gesichts – vor allem an den Wangen oder im Raum um die Augenlider – vorkommen (man spricht dann von der periokulären Dermatitis).

Bezeichnungen

Der Name Stewardessenkrankheit oder Mannequinkrankheit hat übrigens nichts mit den genannten Berufen zu tun, sondern zeigt lediglich zwei typische Vertreterinnen dieser Krankheit. Das gestresste Model oder die angespannte Stewardess, die sowohl privat als auch beruflich permanent Belastungen ausgesetzt ist und unter vegetativer Labilität (Verstopfung, Kopfschmerz, Schlafstörungen) leidet, ist eine typische Patientin, die eine periorale Dermatitis entwickelt. Die Bezeichnung Mundrose leitet sich dagegen von der – in ihrem Erscheinungsbild relativ ähnlichen Hauterkrankung Gürtelrose – ab.

Ursachen der perioralen Dermatitis

Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist zur Zeit noch nicht bekannt, dennoch gibt es wesentliche Faktoren, die immer in Zusammenhang mit der Krankheit beobachtet wurden. Ganz besonders die Überpflegung der Haut gilt als ein sehr wesentliches Element der Krankheit. Durch die permanente Gabe von pflegenden und reinigenden Produkten ist es der Haut nicht mehr möglich, die für sie notwendigen Fette selbst zu produzieren. Das Ergebnis ist trockene und schuppige Haut.



Symptome, Behandlung /Therapie

Bei mikroskopischer Betrachtung erkennt man, dass die äußerste Schicht der erkrankten Haut – die so genannte Hornschicht – aufgequollen ist. Die natürliche Barrierefunktion der Haut ist dadurch nicht mehr ausreichend vorhanden und sämtliche eintreffenden Reize wirken wesentlich stärker, als es normaler Weise der Fall wäre. Durch die fehlende Barriere können außerdem Keime leicht in tiefere Schichten der Haut eindringen und es treten dadurch vermehrt Infektionen auf. Um diese Probleme zu kurieren werden fälschlicherweise noch mehr pflegende Produkte appliziert. Ein Teufelskreis entsteht.

Vor allem die Verwendung von cortisonhaltigen Salben ist – obwohl zu Beginn der Behandlung oft Erfolg versprechend – kontraproduktiv. Mittel- bis langfristig wird das Erscheinungsbild der Krankheit durch diese Produkte eher verstärkt als gemildert.

Periorale Dermatitis Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch müssen folgende Krankheiten ausgeschlossen werden: Seborrhoisches Ekzem, atopisches Ekzem, Akne Vulgaris und Rosazea. Der differentialdiagnostisch bedeutenste Unterschied zwischen der perioralen Dermatitis und einem Ekzem ist, dass ein Ekzem trotz ähnlicher Lokalisation eher flächig auftritt, wogegen die periorale Dermatitis im Normalfall eher „pickelartig„, ist. Akne ist anders im Gesicht verteilt, und es gibt bei dieser Erkrankung die typischen Mitesser (Komedonen). Rosaeca dagegen kann zwar ähnlich einer perioralen Dermatitis auftreten, ist jedoch meist nicht um den Mund herum lokalisiert. Außerdem sind die entzündlichen Papeln der Rosacea meist gröber als die der perioralen Dermatitis.